Wenn man eine Kurzgeschichte oder ähnliches schreibt, dann ist der Verlauf überschaubar. Man hat im Kopf, wie sich die Geschichte entwickeln wird und wie oder wo sie endet.
Bei einem Roman ist das schon eine ganz andere Geschichte. Sehr oft höre ich von Autoren, dass sie eine Geschichte mit Begeisterung angefangen haben und sich dann nach fünfzig oder hundert Seiten im Gewirr ihrer eigenen Geschichte verlieren und nicht weiterkommen.
Schuld daran ist meist der fehlende Plot, also eine grobe, überschaubare Inhaltsangabe, wie die Geschichte enden soll und wie man über die gesamten zweihundert oder dreihundert Seiten die Spannung kontinuierlich zu steigern gedenkt, um nicht nur den Leser bei der Stange zu halten, sondern auch sich selbst. Das ist allerdings leichter gesagt als getan.
Wie schreibt man einen Plot?
Sie gehen von einer grundlegenden Idee aus, worüber die Geschichte handeln soll. Dafür reicht oft schon ein einziger Satz. Wichtigster Punkt ist, wie die Geschichte enden soll, denn das bestimmt des gesamten Handlungsverlauf.
Beispiel: Sie haben ein Bild im Kopf, das Sie inspiriert. Ein Mädchen geht inmitten der Menschenmassen und fühlt sich dennoch von der Welt abgeschnitten. Was ist los? Ist sie eine Ausreißerin? Drogenabhängig? Sucht sie jemanden? Hat sie ihr Gedächtnis verloren? Es gibt Tausende von Möglichkeiten. Suchen Sie sich eine aus und lassen Sie dabei Ihr Bauchgefühl zu Wort kommen.
Überlegen Sie sich, worum es in der Geschichte geht und wie sie enden soll. Und dann überlegen Sie, welche Personen darin vorkommen könnten und was diese Personen – zunächst im Groben – tun. Das ist doch schon mal ein Anfang.
Fragen Sie immer nach dem Warum der Handlungen und nach den Folgen. Und wenn Sie nicht weiterkommen, stellen Sie den Plot ins Forum, dann können die anderen die entsprechenden Fragen stellen, so lösen sich die Knoten im Hirn.
Und erst, wenn Sie ein halbwegs klares Bild von Ihrer Geschichte haben, sollten Sie anfangen zu schreiben.